Wohntrends aktuell: Mit frohen Farben in den Winter
25.10.2006Bad Honnef. Für immer mehr Menschen steigt der Stellenwert des Wohnens. „Zuhause soll es schön und gemütlich sein und die Verbraucher haben erkannt, dass sie in den eigenen vier Wänden einen echten Gestaltungsspielraum haben“, sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie. Man könne je nach Stimmungslage Möbel umräumen, ergänzen oder die Zimmer durch ein paar neue Akzente total verändern. Hinzu komme jetzt, zum Beginn der kalten Jahreszeit, dass man sich wieder mehr in der Wohnung aufhält.
So treffe man sich mit Freunden statt im Biergarten oder zum Grillen wieder im eigenen Zuhause. „Und um der Tristesse des Winters mit seinen kürzeren Tagen zu entkommen, investieren viele Menschen in diesem Herbst in eine bewusste Auffrischung der eigenen Wohnung“, so Klaas.
Ganz beliebt ist dabei das Spiel mit den Farben. Farbenfrohe Akzente erfordern meist keine aufwändigen Investitionen, sondern können auch mit ein paar Kleinigkeiten erzielt werden. Neue Gardinen oder Vorhänge, zusätzliche bunte Sofakissen, ein neuer Sessel oder Schrank, oder eine farbenfrohe Husse für die alte Couch. Möglichkeiten gibt es viele und manchmal hat schon das einfache Umstellen der vorhandenen Möbel und Einrichtungsgegenstände einen großen Effekt: Räume wirken wieder frisch und oftmals entwickelt man so ein neues Wohngefühl.
Wohnen soll Spaß machen und das Wohlfühlen steht dabei an erster Stelle. Die verschiedenen Stile kann man kaufen, wie man dann kombiniert, ist dem persönlichen Geschmack überlassen. Dass Farben die Atmosphäre bestimmen und immer auch eine besondere Wirkung auf die persönliche Stimmung ausüben wird schnell klar, wenn man sich extreme Töne vorstellt: Graue Wände in einem Zimmer wirken anders als gelbe Wände, orangene wirken anders als blaue. Durch den bewussten Einsatz von kalten und warmen Farben bei Möbeln lässt sich der Raumeindruck mitgestalten. Kalte Farben weichen scheinbar zurück, warme Farben drängen nach vorne. Bei Möbeln wirken helle Flächen größer als gleichgroße dunkle Flächen. Bei gleicher Größe wirken dunkle Objekte schwerer als helle. Hellere Flächen liegen vermeintlich näher, drängen sich in den Vordergrund, Möbel in dunkleren Farbtönen weichen scheinbar zurück. Moderne Konsumenten haben immense Auswahlmöglichkeiten.
Die Vielfalt im Möbelangebot war noch nie so groß wie heute. Bunte Farben nehmen in der Beliebtheitsskala der Gebraucher wieder an Bedeutung zu. So wie vor über 30 Jahren, Anfang der 1970er Jahre, kommen neben starken Unis im Oberflächenbereich von Möbeln bei den Bezugsstoffen auch wieder bunte florale Muster auf den Markt. Daneben gibt es abstrakte Muster und auch Streifen. Selbst der Tapetenbranche geht es wieder besser, denn die Menschen wollen wieder bunter wohnen. Hinter diesem Lifestyle steckt ein positives Lebensgefühl. Werden die Farben auffallender, so sind sich die Psychologen einig, geht es wirtschaftlich Bergauf.