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Ein Klappbett für den Scheich: "Verwandlungsmöbel" suchen neue Märkte



28.08.2004

Weitere Infos:
Ursula Geismann
u.geismann@wohninformation.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
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HDH Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland

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Bad Honnef/Bünde. Möbel mit Funktionen liegen im Trend. In Zeiten von teurem Wohnraum und immer mehr Single-Haushalten wird es wichtig, viel Einrichtung auch mit wenig Platz unterzubringen. "Mehrzweck und Flexibilität finden immer mehr Anhänger unter den Möbelkunden. Viele Leute wollen ihre Wohnungseinrichtung je nach Laune verändern können", sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) in Bad Honnef, Dirk-Uwe Klaas. So sehe man bei Sofas und Tischen immer häufiger einfach erscheinende, aber intelligente Lösungen, die der Bequemlichkeit dienen. Vorreiter dieser "Verwandlungs-Möbel" ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Nischenprodukt: Das Klappbett.

"Vielen Leuten fällt das Klappbett nicht auf Anhieb ein, wenn sie sich neu einrichten wollen. Aber immer mehr Kunden wollen Räume mehrfach nutzen, zum Beispiel als Arbeitszimmer und Gästezimmer", sagt Möbelhersteller Fritz Böllhoff. Seine Firma Gebrüder Nehl Holz-industrie im westfälischen Bünde ist bundesweit Marktführer für jene Schlafstätten, die sich tagsüber mit wenigen Handgriffen in Schränke oder Vitrinen verwandeln. Der Vorteil eines solchen Schrankbettes liegt klar auf der Hand: Das Bett tritt erst in Erscheinung, wenn es gebraucht wird und wird mit wenigen Handgriffen beispielsweise für Gäste hervorgezaubert.

Niemand weiß genau, wer das Klappbett erfunden hat. Sicher ist nur, dass der Aufstieg des wandlungsfähigen Kastenmöbels mit Kultfaktor in Deutschland begann. Denn hier war das Wohnzimmer noch in der Kaiserzeit die sprichwörtliche "Gute Stube" nur für Gäste. Das alltägliche Leben spielte sich getrennt davon in anderen Räumen ab. Das Schlafzimmer wurde tunlichst vor fremden Blicken verborgen. Doch spätestens nach dem zweiten Weltkrieg war damit Schluss, denn der Wohnraum wurde in Deutschland zu knapp. In vielen Wohnungen gab es nur einen Raum zum Wohnen und Schlafen: So wurde aus der repräsentativen "Guten Stube" das praktische Wohn-Schlafzimmer. Trotzdem war der Wunsch nach Privatsphäre nicht verschwunden. Wer ein Bett im Wohnzimmer hatte, versteckte es oft hinter einem Vorhang oder stellte es in einen toten Winkel des Raumes, so dass Besucher die Schlafstätte nicht gleich sehen konnten. Nicht zufällig erlebten Verwandlungsmöbel wie Klappsofas und Schrankbetten in den 50er und 60er Jahren ihren ersten Boom. Sie ergänzten den Möbelkanon des bürgerlichen Wohnzimmers mit seinen Regalwänden und gepolsterten Sitzgruppen. Und Nachts verwandelte sich manche schmückende Schrankfront mit eleganten Beschlägen kurzerhand in ein bequemes Bett.

Heute stellt Nehl das geschichtsträchtige Möbel mit dem biederen Image in einem hochmodernen Werk in Bünde her. "Wir brauchen eine sehr flexible Maschinenstraße mit kürzesten Rüstzeiten, um kleine Serien mit manchmal nicht mehr als 30 Stück wirtschaftlich fertigen zu können." Das ist nötig, weil bei einem so speziellen Produkt jeder Kundenwunsch bedient werden muss. Da ist es nicht ungewöhnlich, wenn vorn in der Maschinenstrasse ein neues Produkt anläuft, während am Ende der Strasse noch die Teile für ein anderes Programm herauslaufen. Nehl beschäftigt rund 240 Mitarbeiter in zwei Niederlassungen. "Der Markt für Klappbetten ist nur schwer zu schätzen, denn solche Funktionsmöbel werden in der Statistik als Wohnzimmer geführt", sagt Geschäftsführer Böllhoff. "Sicher ist nur, dass der Markt in Deutschland in den letzten Jahren geschrumpft ist."

Also müssen neue Märkte erschlossen werden, doch das erweist sich als schwierig, denn Klappbetten sind offenbar auch eine Mentalitätsfrage. "In England versuchten die Hersteller jahrelang, ihre Klappbetten zu verkaufen, allerdings ohne grossen Erfolg", berichtet Böllhoff. Schon bald dagegen könnten es sich Araber auf Schrankbetten aus Westfalen bequem machen, denn der nahe Osten wird als interessanter Markt eingeschätzt. Nehl würde außerdem gern japanische Kunden beliefern, die dem Klappmöbel dank ihrer Vorliebe für ausgefeilte technische Lösungen aufgeschlossen gegenüber stehen. Hindernis sind nur die hohen Transportkosten, die Möbelexporte nach Asien teuer machen, wenn es sich nicht um Massenware handelt.

In Deutschland rollte die vorerst letzte Klappbetten-Welle nach der Wende im Osten. Die platzsparenden Möbel machten sich in den DDR-Plattenbauten nützlich. "Gefragt waren vor allem quer ausklappbare Betten", erinnert sich Böllhoff. Der Grund: Die Räume in den DDR-Plattenbauten waren teilweise so ungünstig geschnitten, dass hochkant klappbare Schrankbetten kaum zu gebrauchen waren. Konkurrenz machen den Westfalen vor allem billige Schlafsofas aus Polen und Tschechien. "Bei Schlafsofas achten viele Kunden nur auf die Optik, nicht auf die Ergonomie." "Ein schlechtes Schlafsofa hat einen entscheidenden Nachteil: Man schädigt den Rücken und die gesamte Rückenmuskulatur. Schlafen führt da nur selten zur Erholung."


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