HDH

Lange Leute brauchen große Möbel



22.02.2005

Weitere Infos:
Ursula Geismann
u.geismann@wohninformation.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
a.hannott@hdh-ev.de


HDH Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland

Tel. +49 (0) 22 24 - 93 77 0
Fax +49 (0) 22 24 - 93 77 77
info@hdh.de
www.hdh-ev.de

Downloads:

Bad Honnef. Die deutsche Möbelindustrie hat erkannt und sich darauf eingestellt, dass die Menschen immer länger werden. Zwar liegt die Durchschnittskörpergröße in Deutschland von Frauen nur bei 165 cm und von Männern nur bei 177 cm, aber das ist eben nur der Durchschnitt. Die Statistik zeigt weiter, dass die Körpergröße unmittelbar mit dem Lebensalter zusammenhängt. Je jünger die Menschen sind, desto länger sind sie. Und gerade unter den bis 40-jährigen gibt es einen großen Teil Frauen wie Männer, die an den Zwei-Meter-Zollstock heranreichen oder sogar größer sind. „Diese Zielgruppe braucht für ihre komplette Wohnung andere Möbelmaße als der kleinere Mensch“, so der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas, der anfügt: "Sicher ist, das diese Zielgruppe der Langen „weiter wachsen“ wird.“

Zunächst haben die Küchenmöbelhersteller diese Entwicklung aufgegriffen. Seit vielen Jahren sind daher Küchenarbeitshöhen variabel. In der Regel kann man die Füße ausfahren und so Höhen oft bis zu über einem Meter erzielen. Die mittlere Arbeitsflächenhöhe liegt inzwischen bei 92 cm. Mit dieser Höhe kommen die meisten Menschen zurecht. Auch im Schlafmöbelbereich hat sich einiges getan. Betten mit Überlängen sind bei den meisten Herstellern auf Wunsch erhältlich. In der Regel sind diese Längen aber mit einem Aufpreis verbunden, der gerechtfertigt ist. Wer ein breiteres Bett kauft, zahlt auch mehr als für ein schmaleres. Und das ist bei einer ausgedehnteren Länge genauso. Manche Hersteller haben sich auch schon auf die neuen Maße spezialisiert und werben auch schon damit. Nun tut sich auch etwas im Sitzbereich. Hier gab es über viele Jahre nur größere Maße bei den Bürostühlen. Die waren meistens höhenverstellbar und konnten daher vom „Be-sitzer“ individuell eingestellt werden. Inzwischen gibt es auch einige wenige Hersteller, die im normalen Wohnmöbelbereich höhere Stühle bauen. Mit 61 cm Sitzhöhe waren solche Modelle im Januar auf der internationalen Möbelmesse in Köln zu sehen. Für den langen Menschen ergibt sich dadurch eine sehr bequeme und gesunde Sitzhaltung.

Bei den übrigen Polstermöbeln, also Sofas, Recamieren oder Sesseln ist es in dieser Möbelsaison für lange Leute sehr einfach, etwas passendes großes zu finden. Die Formate sind durchweg voluminös. Da erscheint eher ein sehr kleiner Mensch ein wenig verloren auf so einer großen Wohnlandschaft. Die meisten dieser Sofas sind auch noch mit pfiffigen Beschlägen oder Motoren ausgestattet, die es erlauben die Sitztiefe zu variieren oder die Rückenlehne zu verstellen. Das Thema Multifunktionalität bietet also hier den langen Leuten Vorteile. Bei Tischen muss man bereits bei der Bestellung dazu sagen, dass man sie höher haben will. In der Regel ist das für die Hersteller kein Problem. Es geht aber natürlich nicht bei Mitnahmeware oder im ganz unteren Preissegment. Hier gibt es keine Auswahlmöglichkeiten. Hat man höhere Stühle, muss auch der Esstisch entsprechend höher sein. Für Kleiderschränke ist es auch mit der Bestellung möglich ein größeres Format zu bekommen. Die gängige Kleiderschrankhöhe ist 2,31 m hoch. Hier können die Stangen und Fächer entsprechend großzügig angeordnet werden. Wer lang ist, hat lange Mäntel und lange Anzüge. Einen Bequemlichkeits-Kompromiss müssen bei all diesen Möbeln kleine Verwandte oder kleine Freunde die zu Besuch kommen machen: Sitzen diese auf einem hohen Stuhl baumeln vielleicht die Beine; wollen sie beim Kochen helfen, brauchen Sie vielleicht eine Fußbank.

Vernachlässigt ist die Zielgruppe der Langen allerdings bei einer ganzen Reihe sogenannter Kleinmöbel. Es gibt beispielsweise kaum Schuhschränke, die für lange Schuhe etwa in Größe 48 und mehr gebaut sind. Auch die normalen Garderoben sind oft zu kurz. Aber hier steht die Branche nicht allein da. Bei weiterem Körperwachstum der nachwachsenden Bevölkerung müssen Zimmertüren, die heute im Durchschnitt nur 1,98 m hoch sind, Duschköpfe und sogar Autos andere Formate bekommen. Einige europäische Länder wie Österreich und die Niederlande sind hier schon etwas weiter im Angebot für Lange.

Im deutschen Möbelhandel wird das Thema noch nicht richtig aufgegriffen. Der lange Möbelkunde muss oftmals sehr zeitaufwendig suchen, bis er das richtige gefunden hat. Die Industrie wird die langen Modelle stärker in den Markt bringen. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der Fachverkäufer im Handel weiß, wo der Kunde diese Möbel bestellen kann und es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis der Fachhandel entsprechende Präsentationen in seinen Häusern etabliert.

Weitere Infos:
Ursula Geismann
u.geismann@wohninformation.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
a.hannott@hdh-ev.de


HDH Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland

Tel. +49 (0) 22 24 - 93 77 0
Fax +49 (0) 22 24 - 93 77 77
info@hdh.de
www.hdh-ev.de

Downloads: