Die Gartensaison wird eröffnet: Lebensgefühl wie im Urlaub
05.04.2005Bad Honnef. Professionelle Balkon- und Gartengestaltung liegt nach Auskunft des Hauptgeschäftsführers des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas, im Trend. „Der Garten wird im Sommer zunehmend zu einem verlängerten
Wohnzimmer, das an Gestaltungsspielraum dem Interieur um nichts nachsteht“, so Klaas.
Am Anfang der finanziellen Ausgaben beim Bezug einer neuen Wohnung mit Balkon, Terrasse oder Garten steht eine ausgefallene Bepflanzung. Ist diese mit bunten Blumen, Kräutern oder reinen Grünpflanzen erledigt, wird auch schnell für ein tolles Drumherum gesorgt.
Teiche, Brunnen, raffinierte Beleuchtung, Bewässerungssysteme oder gar große schmiedeiserne
Rosen-Bögen sind an der Tagesordnung. Zum Schluß wird auf eine passende Auswahl an gediegenen Möbeln großen Wert gelegt. Zu den Möbeln gehören vom Stoff her robuste Auflagen gern in gestreiftem oder floralem Dessin, inzwischen großformatige Sonnenschirme, Baldachine oder wie Beduinenzelte anmutende Steck-Dach-Systeme.
Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Besitzer selbst – die Preise auch. 1,25 Mrd. € flossen 2004 allein in die heimischen Balkon- und Gartenmöbel. Damit erreichte dieses Segment der deutschen Möbelindustrie einen Umsatzzuwachs von gut 4 Prozent. Rechnet man die komplette Bandbreite zur Gartengestaltung, Gartenbepflanzung und Gartenbewirtschaftung
zusammen, kommt man auf rund 4 Mrd. € und damit einen erheblich höheren Wert. Er zeigt den wachsenden Stellenwert des „Zimmers unter freiem Himmel“. Hauptsächlich profitieren
von diesem Trend die Baumärkte und Gartencenter, aber auch der Gartenfachhandel inklusive professioneller Planung und Beratung.
Heute werden Garten und Balkon nach emotionalen Kriterien hergerichtet. Vorbei sind die
Zeiten als eine Geranie und ein Plastikstuhl das „Balkönchen“ säumten. Selbst auf kleinstem
Raum will sich der Gebraucher heute wohlfühlen. Diesem Wunsch nach Behaglichkeit und einem Lebensgefühl wie im Urlaub kommt die Branche nach. Neben exotischen und ungewöhnlichen Pflanzen gibt es eine große Palette von schönen Möbeln, die auch an den letzten
Urlaubsaufenthalt erinnern. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, daß Holz als Material bei Garten- und Balkonmöbeln aufholt. Holz erreicht zwar immer noch nicht den Marktanteil von Metall, baut aber seinen Anteil in der jetzt beginnenden Saison noch mal kräftig aus. Kunststoffmöbel können in der kommenden Saison ihren Marktanteil stabil halten aber nicht
vergrößern.
Die harmonische Optik von Holz steigt in der Beliebtheit der Verbraucher. Die Menschen sehnen sich nach Wärme. Holz ist ein Naturprodukt und zugleich der älteste
Werkstoff der Menschheit. Jeder Stamm und jedes Brett ist ein Unikat. Die verschiedenen Hölzer haben höchst unterschiedliche Eigenschaften, Festigkeiten und Widerstandsfähigkeiten. Aus diesem Grunde eignet sich nicht jedes Holz für den Außenbereich. Von den heimischen Hölzern bewähren sich besonders gut die druckimprägnierte Kiefer, die Rotbuche, Lärche und Kastanie. Bei den importierten Holzarten besticht neben Robinie und Akazie das Teakholz durch seine sehr robusten und witterungsbeständigen Eigenschaften. Die goldbraune
Farbe wird am Licht mit der Zeit dunkelbraun mit kräftiger Zeichnung. In der Regel werden Möbel für den Außenbereich aus massivem Holz hergestellt. Ein wesentlicher Vorteil
von massivem Holz besteht darin, daß Kratzer oder andere Beschädigungen durch Abschleifen
und Öl-Wachs-Behandlungen der Oberfläche sehr einfach beseitigt werden können. Eine massive Tischplatte ist daher praktisch unverwüstlich.
Unser mitteleuropäisches, durchwachsenes Klima beeinflußt die Entscheidung pro Garten
oder Balkon nur wenig. Viele Menschen kaufen zusammen mit den neuen Gartenmöbeln auch einen Terrassen-Heizstrahler mit Gasbetrieb und einen großen Sonnenschirm. Der
Garten und der Balkon finden somit zunehmend Akzeptanz und werden als zusätzlicher Lebensraum
zum Wohlfühlen verstanden. Wenn die Umgebung schön hergerichtet ist, die ersten Blüten duften, kann man auch draußen an der frischen Luft abschalten und seine Freizeit
genießen. Je weiter der Sommer fortschreitet und damit auch die Temperaturen steigen, desto häufiger wird der Freiluftraum genutzt. Ein Hauch von Urlaubsgefühl kommt dann schnell auf. Im Hochsommer kommt dann noch der Grill zum Einsatz, so manche gesellige Runde findet sich im Garten oder auf dem Balkon zusammen. Das Erlebnis, der Natur etwas näher zu sein, ist für die meisten Menschen beruhigend und angenehm und das damit verbundene Urlaubsgefühl krönt das „Zimmer unter freiem Himmel“.