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interzum 2007: Ressourcenschonung - Abwechslungsreichtum – Komfort



01.05.2007

Weitere Infos:
Ursula Geismann
u.geismann@wohninformation.de

2. Ansprechpartner
Achim Hannott
a.hannott@hdh-ev.de


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53604 Bad Honnef
Deutschland

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Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industriezweige und des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, erklärt anlässlich der Pressekonferenz zur interzum 2007 am 26. April 2007 in Köln:

Die Kölner Zuliefermesse interzum ist die weltweit größte und bedeutendste Trendmesse und Leitungsschau für Möbelfertigung und Holzausbau. Ihre Lage im Herzen Europas zieht internationale Aussteller und internationales Publikum gleichermaßen an.

Auch auf der diesjährigen interzum finden wir etliche technische Neuerungen. Diese werden wieder deutlichen Einfluss auf die kommenden Möbelentwürfe haben. Die kontinuierliche Materialforschung der Zulieferer zeigt immer wieder ganz neue Ansätze und auch grundlegende Veränderungen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass nach einer interzum stets ein Innovationsschub durch die Möbelbranche geht.

Motiviert ist ein Großteil der Neuheiten auf der diesjährigen interzum durch den wachsenden Wunsch nach Bedienungsfreundlichkeit. Sowohl für die Weiterverarbeiter von Zulieferteilen, als auch für die Nutzer fertiger Möbel, stehen Lösungen im Vordergrund, die Zeit und Energie einsparen und bequem handhabbar sind. Beispielsweise gibt es für die kommende Möbelgeneration eine neuartige innovative Materialverbindung für Kastenmöbel, die zwar schwer und massiv aussieht, aber extrem gewichtsreduziert ist. Die innovative Wabenplatte aus Pappe besticht durch Leichtigkeit bei gleichzeitig extremer Belastbarkeit. In der Formensprache ermöglicht sie sehr breite Bretterfronten, die im Designtrend liegen. Sie wird dem Möbelbau neue Impulse geben und spart dem Gebraucher Kräfte ein. Und sie passt in den Trend eines allgemein steigenden Umweltbewusstseins. Ressourcenschonung ist das Stichwort. Immer mehr Industriebranchen erkennen die Endlichkeit der uns bekannten Rohstoffe. Neben der Suche nach Alternativen geht es um einen sparsamen Einsatz der natürlichen, nachwachsenden Materialien. Umweltorientierte Nachfrage wird auch im Möbelbereich zunehmen, weshalb die Zulieferer schon heute mehr und mehr Innovationen vorstellen. Die Wabenplatte aus Pappe oder Pflanzenölschaumstoffe belegt diesen Trend.

Kräfte sparend sind auch die neuen Beschläge für den Küchenmöbelbereich. Der Einsatz modernster Bewegungstechnik - von Elektromotoren über Druckluft bis hin zu Softeinzügen – erleichtert die Bedienung um ein Vielfaches. Grifflose Schubladen gehen wie von Zauberhand durch leichten Druck auf und zu, Tischbeine verlängern und verkürzen sich im Handumdrehen. Ein weiteres Thema im Küchenbereich, aber auch sicherlich darüber hinaus, ist die optimale Nutzung von Stauraum. Zur besseren Übersicht und zum besseren Wiederfinden, aber auch für Planung von Einkauf und Entsorgung ist optimaler Stauraum ein wichtiges Kriterium. Intelligente Beschläge ermöglichen die Nutzung jedes noch so unzugänglichen Platzes im Unter- und im Oberschrank oder in der berühmt-berüchtigten Ecke. Der Softeinzug wird nun auch in Hochfaltklappen und Schranktüren eingebaut. Türknallen gehört damit der Vergangenheit an. Intelligente Beschläge ermöglichen überdies auch erst die vom Verbraucher gewünschten Multifunktionen. Erst mit pfiffigen Scharnieren kann ein einfaches Sofa zu einer individuell verstellbaren Superliege für verschiedene Zwecke werden. Man sieht es den Möbeln nicht an, aber manche entpuppen sich als wahre Technikwunder.

Neben Holz, Metall oder Glas entdecken die Zulieferer der Möbelindustrie Licht als elementaren Bestandteil eines Möbels. Licht wird zunehmend ein eigenständiges Designelement. Es geht hier nicht um das Design einer Leuchte, sondern um das Licht selbst. Die Light Emitting Diode, kurz LED, macht’s möglich. Die Minileuchten lassen sich in Glasböden, Kleiderstangen, Möbelsockeln oder in Vitrinen unterbringen, wirken praktisch funktional und sprechen außerdem die Emotionen ihrer Benutzer an. Durch einfache Dioden-Kombinationen sind beispielsweise auf Knopfdruck alle Spektralfarben möglich. Wohnatmosphären können durch diese Innovation vom Benutzer immer wieder neu gestaltet werden. LED-Lichttechnik wird in der kommenden Möbelgeneration und zwar für die gesamte Lichtgestaltung einer Wohnung eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Dekore überzeugen durch die Reichhaltigkeit an Auswahl. Schon im Zuliefererbereich muss das Bedürfnis der Gebraucher nach Individualität und Einzigartigkeit umgesetzt werden. Vorbei sind die langweiligen Zeiten der grauen technischen Kunststoffe, heute wird auch hier mit Farbreichtum gearbeitet. Glanzgrade variieren, florale Muster sind beliebt und Fantasiedekore erleben eine wachsende Nachfrage.

Im Bereich der Furniere ist ebenfalls Vielfalt angesagt. Exotische Holzarten kommen mehr und mehr für die Möbelindustrie zum Einsatz, ganz im Trend eines wachsenden Individualismus. Daneben erleben Obsthölzer steigende Nachfrage. Apfel-, Pflaumen-, Birnen- oder Kirschholz ist angesagt. Das dreidimensional biegsame Echtholzfurnier ist auf dem Vormarsch und ermöglicht eine noch nie dagewesene organische Formensprache im Kastenmöbelbau.

Die cleveren Lösungen ziehen sich durch alle Bereiche der interzum 2007. Wir erwarten neben diesen etlichen Produktinnovationen auch außergewöhnliche Messeauftritte. Im Vorfeld der Messe zeichnet sich ab, dass auch die Zulieferer erhebliche Investitionen in die Präsentation ihrer oft nicht ganz einfach darstellbaren Produkte getätigt haben. Auf der interzum 2007 werden - wie auch auf der imm cologne - die Sinne der Besucher absichtlich in den Fokus gezogen. Die Branche erwartet insbesondere Neuheiten in Sachen Beduftung. Die bewusste Ansprache des Geruchsinns wird kommen.

Die wirtschaftliche Situation

2006 war ein erfolgreiches Jahr für die deutsche Holz- und Möbelindustrie. Mit einem Umsatzanstieg von insgesamt 9,1 Prozent auf 37,4 Mrd. € wurde erstmals ein deutlicher Zuwachs erzielt, der half, die Verluste der Vorjahre zumindest teilweise wieder auszugleichen. Die Holzwerkstoffindustrie legte – auch wegen gestiegener Rohstoffpreise – um 6,1 Prozent zu und erreichte einen Gesamtumsatz von 5,1 Mrd. Die deutsche Möbelindustrie konnte Waren im Wert von 18,4 Mrd. € umsetzen und damit 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies liegt an den verstärkten Exporterfolgen unserer Industrie, an den vorgezogenen Käufen wegen der Mehrwertsteuererhöhung und nicht zuletzt auch an den drastisch gestiegenen Materialpreisen, die uns nach wie vor große Sorgen bereiten.

Auch das Jahr 2007 begann auf den 1. Blick sehr erfreulich. Bis einschließlich Februar melden die Statistiker aus Wiesbaden ein Umsatzplus von 13,5 Prozent für die gesamte Holzindustrie und 11,0 Prozent für die Möbelindustrie. Doch jeder in der Branche weiß, dass diese Positivwerte einerseits noch aus dem Vorjahr herrühren und außerdem im Verlauf des Jahres drastisch sinken werden. Was sich jetzt bei den Betrieben in einem nominalen Umsatzanstieg niederschlägt, sind die hohen Bestellungen des Möbelhandels vom Ende vergangenen Jahres, wo im Vorfeld der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar kräftig mit Rotstiftpreisen geworben und anschließend geordert wurde. Diese Bestellungen schlagen sich nach 6 bis 8 Wochen Lieferzeit in den Umsätzen der Industrie nieder. Mit ähnlicher Zeitverzögerung wird sich aber auch die derzeitige Auftragslage des Möbelhandels in den Produktionswerten der Industrie niederschlagen. Bis einschließlich März 2007 melden die Möbelhäuser einen Rückgang des Verkaufs um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Entsprechend haben die Möbelhersteller bereits im März mit Produktionsdrosselungen und dem Abbau von Arbeitszeitkonten reagiert. Dies wird sich auch in den Folgemonaten fortsetzen, sodass für das Gesamtjahr 2007 – auch angesichts der Vorjahreswerte – allenfalls ein minimales Wachstum erzielt werden kann, das weit hinter dem Jahr 2006 zurückbleibt.

Umso wichtiger ist es jetzt, dass die laufenden Tarifverhandlungen mit einem maßvollen und für die Unternehmen verkraftbaren Ergebnis zu Ende geführt werden. Nur so können wir - die wir gerade wieder anfangen neue Mitarbeiter einzustellen – die Zukunftsfähigkeit unserer Branche sichern.

Weitere Infos:
Ursula Geismann
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2. Ansprechpartner
Achim Hannott
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