Sich mit einer neuen Matratze für erholsame Träume betten
18.11.2009Tipps für Verbraucher – Auf welche Eigenschaften zu achten ist
Bad Honnef. Die Anforderungen in Job und Familie wachsen stetig. Um diesen gerecht zu werden, ist ein gesunder und erholsamer Schlaf wichtig. Für die allgemeine Lebensqualität nimmt eine optimale Schlafstätte deshalb einen hohen Stellenwert ein. Entscheidende Bedeutung fällt dabei der Matratze zu. „Gute Matratzen stützen den Körper so, dass er im Schlaf optimal entspannen kann“, sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM).
Der Mensch verbringt rund ein Drittel seines Lebens im Bett. Während der Nachtruhe verändert er bis zu 80 Mal seine Position. Bei der Auswahl einer geeigneten Matratze zählt deshalb: „Für eine optimale Entspannung ist ein geeignetes Matratzensystem zu wählen – also die Kombination von Matratze (Obermatratze) und Lattenrost (Untermatratze)“, so Klaas. Bei der Mehrheit der Matratzensysteme funktioniert die Stützfunktion in einem unterschiedlichen Ausmaß von Ober- und Untermatratze.
Die Untermatratze bildet in den meisten Fällen die Basis. Unterschiedliche Lattenroste bilden eine elastische Unterlage, die sich den Körperpartien anpasst, ohne dass es zu einem „durchhängen“ kommt. Die Wirbelsäule wird optimal entlastet. Per Hand oder elektrischem Motor können Fuß- und Kopfteil in einem bestimmten Winkel justiert werden. Wie variabel ein Lattenrost sein muss, kommt auf die Gewohnheiten des Schläfers an. Die Obermatratzen bestehen in der Regel aus verschiedenen Schichten. Alle Körperbereiche sollten so einsinken, dass die Wirbelsäule eine gerade Linie ergibt. Da beispielsweise der Hüftbereich der schwerste Teil des Körpers ist, darf die Matratze in diesem Bereich nicht zu stark nachgeben. Bei zu harten Matratzen sinken Schulter- und Beckenbereich zu wenig, bei zu weichen Matratzen zu stark ein. Deshalb ist vor dem Kauf einer Matratze besonders das Probeliegen wichtig. Fünf Liegezonen sollte eine neue Matratze zumindest aufweisen. Die Obermatratze ist zudem für die Isolation gegen Kälte von unten verantwortlich.
„Im Allgemeinen sollten druckempfindliche Personen eine Matratze mit möglichst hoher Punktelastizität wählen, wie sie Latex- und Kaltschaummatratzen aufweisen“, so Möbelexperte Klaas. Dabei darf man sich nicht durch die unterschiedlichen Einstufungen der Hersteller im Härtegrad verunsichern lassen. Was für den einen weich bedeutet, mag für den anderen bereits mittelhart heißen.
Unterschiedliche Materialien mit individuellen Vorzügen
Federkern
Federkernmatratzen weisen einen Kern aus Spiralfedern aus Stahldraht auf. Er hat eine relativ große Elastizität und zugleich eine gute Stützkraft. Der Federkern muss optimal überpolstert werden, denn die Metallfedern dürfen nicht spürbar sein. Federkernmatratzen sorgen für ein gutes Raumklima, da sie Feuchtigkeit gut aufnehmen und diese im Nachhinein wieder abgeben können. Sie zeichnen sich zudem durch eine gute Lüftung aus. Wenn sich der Körper im Schlaf dreht, wird Luft durch die Kammern im Matratzeninneren gepumpt. Durch diesen Pumpeffekt verdunstet der Schweiß, den jeder Mensch im Laufe der Nacht an die Matratze abgibt. Je mehr frische Luft an die Matratze kommt, desto weniger Nährboden bietet man Milben – besonders ideal für Allergiker.
Latex
Latexmatratzen bestehen aus dem natürlichen Gummi des Kautschukbaums – und sind deshalb auch die teuersten Matratzen. Sie bieten eine weiche, schmiegsame Elastizität. Latexmatratzen sind durchgehend weich sowie anpassungsfähig und entlasten so die Wirbelsäule gleichmäßig. Aufgrund seiner Materialdichte sind Matratzen auch ziemlich schwer. Stiftgroße Lüftungskanäle transportieren den Schweiß ab. Latexmatratzen sind vor allem für schwere Menschen geeignet.
Schaumstoff
Kaltschaum ist sehr leicht und kehrt auch nach starker Verformung in seine Ursprungsform zurück. Es gibt teilweise deutliche Qualitätsunterschiede von Kaltschaummatratzen. Dabei gilt: Je schwerer die Schlafunterlage, desto höher die Dichte und desto länger behält sie ihre Elastizität. Ein wichtiger Faktor ist, laut Dirk-Uwe Klaas, das Raumgewicht der Matratze. Pro Kubikmeter sollten mindestens 40 Kilogramm Schaum enthalten sein. Gute Schaumstoffmatratzen sind meistens mehrschichtig aufgebaut, wobei die Mittellagen ein höheres Raumgewicht aufweisen und dadurch härter sind als die Außenschichten. Neueste Frauen- und Männermatratzen bestehen aus sieben Liegezonen und berücksichtigen die unterschiedlichen Gewichtsanteile der einzelnen Körperzonen. Kaltschaummatratzen sind von der Handhabung her sehr komfortabel, da sie nicht besonders schwer und deshalb leicht zu drehen und zu wenden sind.
Wasserbett
Der große Vorteil eines Wasserbetts ist, dass es individuell an die jeweiligen Liegebedürfnisse, Gewichtsverhältnisse und bevorzugte Oberflächentemperatur angepasst werden kann. Zudem zeichnet diese Bettform eine sehr hohe Druckentlastung aus, die ein entspanntes Schlafen fördert. Verschiedene so genannte Beruhigungsstufen variieren die Wasserbewegung nach Belieben. Dagegen haben sie den Nachteil, nicht im Kopf- oder Fußbereich verstellt werden zu können. Für den Strombedarf der elektrischen Heizung fallen Zusatzkosten an und das Wasser muss regelmäßig mit keimtötenden Mitteln gepflegt werden.
Tipps & Tricks rund um die Matratze:
1. Die Matratze sollte mindestens 15 Zentimeter länger sein als der Mensch selbst.
2. Pro Nacht gibt der Mensch zirka einen dreiviertel Liter Feuchtigkeit durch Schwitzen ab. Matratzen sollen deshalb alle 6 – 8 Wochen gewendet werden.
3. Matratzenschoner zwischen Matratze und Lattenrost sorgen für eine bessere Luftzirkulation und verhindern die Bildung von Stockflecken.
4. Matratzenbezüge sollten abziehbar und waschbar sein.
5. Aus hygienischen Gründen und aufgrund der natürlichen Materialermüdung sollte die Matratze alle acht bis zehn Jahre erneuert werden.
6. Gegen Allergie auslösenden Milbenkot helfen am besten milbendichte Bezüge.