Der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) kritisiert den „Bauturbo“ der Bundesregierung als unzureichend und warnt davor, die Verantwortung für eine Trendwende im Wohnungsbau allein auf die Kommunen abzuwälzen und den Klimaschutz dabei zu vernachlässigen. In einem neuen Forderungspapier präsentiert die deutsche Holzwirtschaft konkrete Maßnahmen, die zusätzlich auf Bundesebene umgesetzt werden sollten – von einer Senkung der Umsatzsteuer über bessere Förderbedingungen bis hin zu einer Holzbauquote bei öffentlichen Aufträgen.
DHWR-Präsident Erwin Taglieber erklärt:
„Der Bauturbo der Bundesregierung ist noch kein Turbo und wirkt nicht kurzfristig. Er nimmt zudem die Bundesländer und Kommunen in die Pflicht, die letztendlich entscheiden, ob sie die Maßnahmen umsetzen oder nicht. Dadurch drohen die positiven Impulse der Maßnahmen zu verwässern. Was wir brauchen, ist ein echter Bauturbo, der auch den Klimaschutz im Bausektor in den Fokus nimmt. Deshalb enthält unser Forderungspapier schnell wirksame Maßnahmen, die direkt und unmittelbar vom Bund umgesetzt werden können. Ziel ist es, die Baukonjunktur wieder anzukurbeln, nachhaltige Bauweisen zu fördern und mehr Wohnraum zu schaffen.“
Konkret fordert der DHWR unter anderem, die Baukosten durch eine Senkung der Umsatzsteuer auf Bauleistungen im klimafreundlichen und sozialen Wohnungsbau von 19 % auf 7 % zu reduzieren. Menschen sollen auch beim Erwerb von Eigenheimen unterstützt werden, zum Beispiel durch gezielte Bürgschafts- und Kreditprogramme. Darüber hinaus fordert der Verband, dass die Sanierung und Aufstockung attraktiver werden muss – durch verlässliche Förderbedingungen, gedeckelte Kreditzinsen und höhere Zuschüsse für nachhaltige Materialien. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei der Holzbau ein: Unter anderem mit einer verbindlichen Holzbauquote bei öffentlichen Projekten von 30 Prozent soll der Baustoff Holz als Schlüssel für die Bauwende gestärkt werden. Ebenso drängt der Verband auf den Abbau bürokratischer Hürden wie eine bundesweite Harmonisierung der Bauvorschriften.
„Wenn die Bundesbauministerin diese Maßnahmen jetzt ergreift, kann eine echte Trendwende im Wohnungsbau erreicht werden.“, so Taglieber abschließend.
Das Forderungspapier können Sie am linken Bildrand Herunterladen.