Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) begrüßt das grundsätzliche Ziel der aktuellen Reformvorschläge, bei der öffentlichen Vergabe einen stärkeren Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeitsaspekte zu legen, statt ausschließlich den Bieter mit dem günstigsten Preis zu bevorzugen. Der HDH fordert die EU-Parlamentarier darüber hinaus auf, Hürden für das nachhaltige, serielle und modulare Bauen zu beseitigen.
Der HDH kritisiert insbesondere den Vorschlag aus dem Bericht des Binnenmarktausschusses (IMCO) als unzureichend, dass die Aufteilung von Aufträgen in kleinere, spezialisierte Lose der Regelfall werden soll. Richtig ist, eine flächendeckende Losvergabe zu ermöglichen und große öffentliche Aufträge europaweit in kleinere, überschaubare Teilmengen zu unterteilen. Eine Abweichung von der Losvorgabe soll nach dem IMCO-Vorschlag aber nur dann erlaubt sein, wenn‚ technologische oder effizienzbezogene Gründe dafürsprechen. Wichtig für die mittelständisch geprägte Holzindustrie ist aber, dass die gewerkeübergreifende Losbildung ermöglicht wird. HDH-Hauptgeschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge erklärt: „Grundsätzlich unterstützen wir die losweise Vergabe, denn sie stärkt die mittelständischen Unternehmen. Allerdings sind bei einer reinen Vergabe in Fachlose einzelner Gewerke die seriellen und modularen Bauweisen benachteiligt - derzeit werden bis zu 80 Prozent der Fertigbauwohungen in Holz gebaut. Wir fordern daher eine Flexibilisierung des Losgrundsatzes für die seriellen und modularen Bauweisen. Nur so kann das volle Potential der klimafreundlichen, vorgefertigten Holzbauweise für den Wohnungsbau gehoben werden.“