Klimaschutz mit Glas, Fenster und Fassade: Dritter Parlamentarischer Abend des VFF im Zeichen der Energiewende
02.12.2011Frankfurt/Berlin. Zum intensiven Gedankenaustausch über den Klimaschutz mit Fenstern und transparenten Fassaden konnte der Verband Fenster + Fassade (VFF) am 29. November 2011 rund 50 Abgeordnete des Deutschen Bundestages und viele weitere Gäste bei seinem 3. Parlamentarischen Abend in Berlin begrüßen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Konsequenzen der Energiewende und das Ressourcenproblem im 21. Jahrhundert sowie die Einsparpotentiale von modernen Fenstern und Fassaden.
Den Parlamentariern und zahlreichen Gästen aus Behörden und Ministerien bot der VFF hochkarätige Fachvorträge. Verbandspräsident Bernhard Helbing stellte die Arbeit des Verbandes Fenster + Fassade vor und machte in seiner Eröffnungsrede mit Nachdruck deutlich, dass der weltweite Hunger auf fossile Energien aufhören muss. So lägen 40 Prozent des globalen Energieverbrauchs im Gebäudebereich begründet. Nur der Austausch veralteter gegen neue, hoch dämmende Fenster stelle eine Lösung dieses Problems dar. Grundsätzlich gebe es eine branchenweite Zustimmung zur Energiewende, zumal die heute herstellbaren Fenster und Fassadenelemente mit den Energieschleudern vergangener Tage nicht mehr vergleichbar seien. Mit den heute verfügbaren Technologien könne man wirksam für die Zukunft vorsorgen. Dies schulde man nachfolgenden Generationen.
Im Anschluss äußerte sich Prof. Dr. Rolf Kreibich vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung zu den Konsequenzen der Energiewende und zum Ressourcenproblem im 21. Jahrhundert. Er stellte klar, dass das 21. das Jahrhundert der nachhaltigen Entwicklung und der Solarenergie werden muss. Die Entwicklung langfristiger Strategien der Nachhaltigkeit sei unabdingbar.
VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn informierte die hochkarätigen Gäste anschließend über die Einsparpotentiale moderner Fenster und Fassaden. Er machte deutlich, dass Deutschland erheblich von Rohstoffen abhängig ist. Deshalb gelte es, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Tschorn erklärte, dass allein 28 Prozent der verbrauchten Energie auf Haushalte entfällt. In diesen Haushalten gebe es selbst heute noch 4 Prozent alte, einfach verglaste Fenstereinheiten, deren Austausch eine Einsparung von 17 Prozent der insgesamt möglichen Einsparung durch Fenster- und Fassadenerneuerung ausmacht. Wichtig sei, beim Austausch immer nur die bestmögliche Lösung zu wählen. Zugeständnisse beziehungsweise Elemente mit weniger Leistung seien vertane Chancen und relativ schnell erneut veraltet. Im Anschluss fasste Tschorn einige sehr anschauliche Zahlen zusammen, die bei den Zuhörern auf großes Interesse trafen. 75 Prozent aller Gebäude in Deutschland seien vor 1978 gebaut worden und in weiten Teilen noch mit veralteten Fenstern ausgestattet, so der VFF-Geschäftsführer. Mit deren Austausch ließen sich pro Jahr gut 72 Milliarden Kilowattstunden Energie einsparen. Dies entspricht gut 7,9 Milliarden Liter Rohöl oder auch 7,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Dieser Verbrauch entspreche der Leistung von acht Atomkraftwerken. Um diese Ziele aber zu erreichen, sei eine Verstetigung der Förderungen für Modernisierer unabdingbar. Einmalige Aktionen wie das Konjunkturpaket II hätten kurzfristige Wirkung, belebten aber den Modernisierungsmarkt nicht nachhaltig. Was wichtig ist – so sein Appell an die Politik – seien langfristige Perspektiven und Kontinuität für Haus- und Wohnungsmodernisierer. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer des Parlamentarischen Abends in entspannter Atmosphäre über die weiteren wichtigen Themen der Fenster- und Fassadenbranche.
Foto 1: Referenten des Parlamentarischen Abends (v.l.): Professor Rolf Kreibich, Bernhard Helbing und Ulrich Tschorn. Foto: VFF
Foto 2: Konzentrierte Zuhörer beim Parlamentarischen Abend. Foto: VFF
Foto 3: Teilnehmer des Parlamentarischen Abends bei einer Besichtigung des Reichstages im Vorfeld der Veranstaltung. Foto: VFF
Weitere Informationen:
Alles Wissenswerte über Fenster + Fassade unter www.window.de.