HDH

Holz- und Möbelindustrie sieht erste Anzeichen für wirtschaftliche Wende



09.10.2003

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Ursula Geismann
u.geismann@wohninformation.de

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Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
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Von Helmut Lübke, Präsident der Verbände der deutschen Holz- und Möbelindustrie

Nach einem äußerst schwierigen Jahr 2002 sieht die deutsche Holz- und Möbelindustrie für diesen Herbst erste Anzeichen für ein Ende des seit 2000 andauernden Abwärtstrends. Den endgültigen Turnaround sieht die Branche im kommenden Jahr, vorausgesetzt die politischen Rahmenbedingungen liefern ihren Beitrag zu einem Ende der Verunsicherung und der allgemeinen Kaufzurückhaltung. Das Auslandsgeschäft erweist sich dabei auch im derzeitig schwierigen wirtschaftlichen Umfeld erneut als stabilisierender Faktor und dürfte im kommenden Jahr mit einem Anziehen der europäischen Konjunktur ebenfalls zulegen.

Nach einem Minus in Höhe von 6,9 % im Gesamtjahr 2002 sank der Umsatz der Holz- und Möbelindustrie in den Monaten Januar bis Juli 2003 nochmals um 2,4 % auf 20,8 Mrd. Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres erzielte die Branche noch Erlöse von 21,3 Mrd. Euro. Mit einem Plus von 3,6 Prozent erwies sich dann der Monat Juli statistisch gesehen als stärkster Monat in diesem Jahr. Nachdem die von HDH/VDM errechneten Konjunkturindikatoren der Holz- und Möbelindustrie im September zum fünften Mal in Folge gestiegen sind, kann dieses Plus im Juli als ein erstes Anzeichen für den konjunkturellen Umschwung gedeutet werden. Denn inzwischen ziehen nicht nur die Unternehmenserwartungen, sondern auch die realen Konjunkturindikatoren wie die Auftragseingänge in der Holz- und Möbelindustrie und im Baugewerbe – zum Teil erstmals seit fast zwei Jahren – wieder an.

Bei der Analyse der Teilsparten der Holz- und Möbelindustrie ergibt sich von Januar bis Juli 2003 folgendes Bild: während die Möbelindustrie einen geringfügigen Umsatzrückgang von 1,7 % auf 11,6 Mrd. Euro verzeichnete, fiel dieser im Holzgewerbe mit 3,4 Prozent auf 8,6 Mrd. Euro doppelt so hoch aus.

Derzeit arbeiten in der Holz- und Möbelindustrie 240.343 Menschen in 3.023 Betrieben. Der Umsatz der Branche im Jahre 2002 betrug 36,79 Mrd. Euro. Die Möbelindustrie als größter Zweig der holzverarbeitenden Industrie in Deutschland beschäftigt derzeit 139.684 Menschen in 1.307 Betrieben. Der Jahresumsatz der Möbelindustrie lag 2002 bei 20,27 Mrd. Euro.

Trotz der allgemeinen Wirtschaftsflaute in Europa konnte sich das Exportgeschäft der Branche im 1. Halbjahr 2003 behaupten. Nach den nun vorliegenden vorläufigen Halbjahreszahlen lagen die Exporte der deutschen Möbelindustrie bei 2,5 Mrd. Euro und die des deutschen Holzgewerbes bei 1,6 Mrd. Euro – ein Plus von 0,4 bzw. 6,6 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002. Nach wie vor gehen die meisten (64 Prozent) Möbel deutschen Ursprungs in die Länder der Europäischen Union. Zwischen Finnland und Portugal wurden insgesamt 1,6 Mrd. € umgesetzt und damit 3,3 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2002. Trotz Wirtschaftskrise in den Niederlanden bleibt unser Nachbar der wichtigste Handelspartner. Zuwächse hingegen können die deutschen Möbler in Osteuropa erzielen, wohin die Ausfuhren um 11,9 Prozent auf 287 Mio. € zugelegt haben. Wichtigster Handelspartner ist hier die Tschechische Republik, gefolgt von Polen und Russland. Hohe Zuwächse – wenn auch noch auf einem vergleichbar geringem Niveau – gibt es in Asien.

Wie eingangs erwähnt, gibt es in diesem Herbst erste Anzeichen für ein Ende der lange andauernden Abwärtsentwicklung für die deutsche Holz- und Möbelindustrie. Neben stabilisierten Auftragseingängen und einem gestiegenen Industrievertrauen, hat sich auch die Frequenz im Handel wieder erhöht. Unter diesen Vorzeichen ist für das laufende Jahr zwar noch mit einem geringen Minus in Höhe von 2 bis 2,5 % zu rechnen, doch im kommenden Jahr dürfte sich schon wieder ein Plus von rund 2 % einstellen, das jedoch auf der Annahme fußt, dass von der Politik keine weiteren Störfeuer mehr kommen, die Investoren und Verbraucher weiter verunsichern und statt dessen ein Fahrplan für notwendige Reformen vereinbart wird.

Weitere Infos:
Ursula Geismann
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2. Ansprechpartner
Achim Hannott
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